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gesamtkonzept

Unser erklärtes Ziel ist die Kreislaufwirtschaft.

Wir wollen innerbetriebliche Stoffkreisläufe so schließen, dass wir auf Input von außen fast gänzlich verzichten können.

Unser Konzept beruht auf Vielfalt und benötigt daher auch eine gewisse Mindestbetriebsgröße, da sonst die einzelnen Kulturen nur sehr geringe Anteile erhalten würden. Dennoch kann unser Betriebskonzept auch in Teilen sehr gut in andere landwirtschaftliche Betriebe übernommen werden. Wichtig dafür ist die Integration von Tieren und/oder einer Biogasanlage, um einen eigenen Kreislauf im Betrieb zu erreichen.

 

Als einer von 98 Demobetrieben im Demonstrationsbetriebsnetz Gewässer-, Boden- und Klimaschutz der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft versuchen wir unser Wissen an junge Menschen in der landwirtschaftlichen Ausbildung zu vermitteln und ihnen Möglichkeiten für ihren eigenen Betrieb mitzugeben.

Kreislaufsystem - mayerhofer agrar

Die Besonderheit des Humusaufbau.

Nach der „Lehre von Prof. Dr. Hülsenbergen“ ist unser Betrieb auf Humusaufbau ausgerichtet. Der Kleegras-Anbau, der wiederum als Substrat unsere Biogasanlage füttert, spielt hier eine sehr bedeutende Rolle. Durch die Überjährigkeit der Kultur schaffen wir es, Humus aufzubauen, die Resilienz zu erhöhen, die Flächen vor Erosion zu schützen und zudem keinen Dünger zu verwenden, da der Klee als Leguminose dies selbst erledigt.

 

Eine weitere Besonderheit und Herausforderung ist bei uns im niederbayerischen Hügelland der Erosionsschutz. Wir haben unsere Felder so gegliedert, dass erosionsanfällige Reihenkulturen nur auf Flächen angepflanzt werden, die dafür geeignet sind. So wird eine gute Minderung der Wassererosion auf unseren Flächen erreicht.

 

Eine Pionierleistung sehen wir neben unserer Fruchtfolgerotation auch in unseren Erosionsschutzstreifen zwischen Reihenkulturen, die wir mittels GPS Technik anlegen und im Folgejahr dann wieder dem gesamten Schlag zurückführen. Zur Anlage solcher Streifen nehmen wir ein Vielfaches der Arbeitsbreite unseres Striegels und können dadurch sehr exakt Reihenkultur und Schutzstreifen bearbeiten. Der Streifen besteht meistens aus einer Mischkultur, z.B. Wickroggen mit Kleegras Untersaat, da diese keinen Dünger benötigt und schon früh im Jahr eine gute Erosionswirkung entfaltet.

 

Im Rahmen des NaPA Projektes, bei dem wir teilnehmen, haben wir einen sogenannten Beetle Bank als Biodiversitätsprojekt angelegt. Dieser wird aufgepflügt und dient als „Käferwall“ überjährig dazu, die Biodiversität in Agrarsystemen zu erhöhen. Begleitet wird das Projekt vom Leibnitz Institut, die auch die wissenschaftliche Auswertung dazu macht.

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Vielfältige 
Fruchtfolge.

Unsere Fruchtfolge ist so ausgerichtet, dass wir durch die Rotation der Fruchtfolgeglieder eine gute natürliche Wirkung gegen Beikräuter und Krankheiten erreichen. Auch hier spielt das genannte Kleegras eine wichtige Rolle. 

 

Zudem erreichen wir mit einer vielfältigen Fruchtfolge viele sehr positive Wechselwirkungen auf unseren Feldern. So säen wir Leguminosen, welche ohne Dünger auskommen und sich sehr positiv auf das Bodengefüge auswirken. Daneben Getreidesorten wie Wintergerste, Wintertriticale und Winterweizen. Diese Kulturen werden im Falle des Weizens verkauft oder dienen als Schweinefutter. Körner- und Silomais sowie die durchwachsene Silphie runden unsere Fruchtfolge ab. Zwischen den Hauptfrüchten säen wir wenn möglich Zwischenfrüchte. Diese sorgen für eine ganzjährige Bodenbedeckung, ernähren das Bodenleben und dienen als Restpflanzen im Folgejahr als Erosionsschutz. 

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Klasse statt Masse.

Wir erzeugen das gesamte Futter für die am Betrieb vorhandene Tierhaltung selbst. Der durch die tierwohlgerechte Haltung unserer Nutztiere (Bio-Schweine und Bio-Mutterkühe) entstehende Mist wird dann wieder in der betrieblichen Bigasanlage eingesetzt. Dabei entsteht Strom und auch Wärme. Der anfallende Gärrest versorgt wiederum unsere düngebedürftigen Kulturen mit wertvollen regionalen Nährstoffen und schließt den Gesamtkreislauf.

 

Unsere Bio-Ferkel stammen von einem nur 26 km entfernten Bio-Ferkelerzeuger in Bayern. Außerdem sind uns kurze Fahrstrecken zu den Schlachthöfen Vilshofen und Passau sehr wichtig. Grundsätzlich ist unser Grundsatz in der Tierhaltung „Klasse statt Masse“ mit maximal möglichem Tierwohl!

 

Bei den Wagyu Rinder nutzen wir die am Betriebsstandort Großthann umliegenden Felder als Weiden. Dabei rotieren wir die Flächen so, dass diese nach 2-3 Jahren wieder als Acker genutzt werden können. In der Weidesaison versuchen wir die Rinder so lange wie möglich auf den Weiden zu lassen. 

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Wir versuchen in unserem Konzept Kreisläufe, Vielfalt und auch Präzision zusammen zu bringen.

Unser ganzes Konzept ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Unser überjähriger Kleegrasanbau macht den Humusaufbau, der nur sehr langsam von statten geht, erst über die Zeitachse möglich. Außerdem wollen wir peu a peu die Biogasanlage mit immer mehr Reststoffen, z.B. Maisstroh, füttern während die Körner ganz normal gedroschen werden, um hier die „Tank-Teller“ Diskussion einzufangen. Wir sind aber Gesamtbetrieblich mit unserer Tierhaltung schon auf einem sehr guten Weg. Über die Vielfalt schaffen wir die Sicherheit. In rein ökologischen Betrieben gibt es witterungsbedingt hin und wieder Teilausfälle einzelner Kulturen. Dies können wir nur über eine am Betrieb vorherrschende Vielfalt wieder auffangen und macht unser Konzept auch langfristig resilienter gegen die zu erwartenden klimatischen Schwankungen. 

 

Durch unser Kreislaufkonzept, den Verzicht auf mineralischen Stickstoffdünger nach Haber-Bosch und unserem Kleegrasanbau gehen wir von einer sehr guten Klimawirkung unseres Betriebes aus. Als Teilnehmer an dem Programm „Klimalandwirtschaft“ der BayWa werden hier zukünftig auch noch konkretere Zahlen ermittelt, um unsere Annahmen zu untermauern.

 

Noch vor ein paar Jahren waren wir mit einer Eigenbaulösung eines StripTill Gerätes sehr erfolgreich. Heute bringen wir unseren Gärrest mittels einer Gülle-Verschlauchung auf unseren Feldern aus. Dies bringt viele Vorteile mit sich. Größter Vorteil ist die geringe Gewichtsbelastung auf den Feldern, da nur der Schlepper samt Verteiler über das Feld fährt. Der Gärrest kommt mittels Schlauchs zum Verteilschlepper und spart dadurch hohe Gewichte ein. Zudem können wir anhand eines NIR-Sensors die Nährstoffgehalte während des Ausbringens bestimmen und somit sehr bedarfsgerecht düngen. Wir arbeiten hier nach dem Motto: „Nur was ich messe, kann ich lenken“!

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Die Besonderheit ist auch, dass wir nach dem ökologischen Kreislauf unseres Betriebes in Niederbayern noch weitere wichtige Ziele verfolgen

1. Biodiversität:

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Wir versuchen am Betrieb generell auch der Biodiversität viel Raum zu geben. Durch die Teilnahme am NaPA Projekt haben wir am Betrieb drei Beetle Banks angelegt. Einen Teil unserer Weiden für die Rinder haben wir mit Streuobstbäumen bepflanzt, um hier auch Lebensräume für Insekten und Vögel zu schaffen. Dazu gehört es auch Nistkästen aufzuhängen. Nach einer Wiedehopf Sichtung haben wir zwei Brutkästen speziell für diesen wunderbaren Vogel aufgehängt. Zudem haben wir den Stall mit Fledermausbrettern bestückt, da wir viele Fledermäuse am Betrieb haben. Und im heurigen Frühjahr ist zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Passau eine Birnbaumallee mit 25 Birnbäumen entlang einem unserer Felder entstanden. 

 

2. Kommunikation:

 

Zweiter wichtiger Punkt ist die Kommunikation mit der Gesellschaft. 

Bei uns am Betrieb finden immer wieder Hofführungen für die unterschiedlichsten Interessentengruppen statt. Wir nehmen uns gerne die Zeit, um Landwirtschaft im Allgemeinen und unseren Weg der Allgemeinheit näher zu bringen.

 

Auch mit der gerade entstehenden Direktvermarktung sind wir im Gespräch mit unseren Kunden und halten unsere betrieblichen Tore für die Öffentlichkeit weit öffnen.

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